Mittwoch, 25. Januar 2012

Nacht und Nebel Aktion: nach 10 Jahren Roma Familie mit Kindern in den Kosovo abgeschoben!

Am 7ten Dezember 2011, einige Tagen vor Weihnachten wurde eine gut integrierte Familie aus dem Kosovo in einer buchstäblichen "Nacht und Nebel-Aktion" aus ihrer Wohnung gerissen und abgeschoben. Die Familie Meta, die seit 10 Jahren in der Kleinstadt Otterndorf (Niedersachsen, bei Cuxhaven) wohnte wurde innerhalb von weniger Stunden im Flieger gepackt und nach Priština abgeschoben. Die achtköpfige Familie, unter anderen 6 Kindern im Alter von 8 bis 19 Jahren. Der jüngste Sohn ist in Otterndorf geboren, war noch nie im Kosovo und spricht kein Wort albanisch.
Diese unmenschliche und sogar illegale Abschiebung (einen Antrag des Rechtsanwalts auf Erteilung einer Aufenthaltserlaubnis nach § 25a AufenthG wurde im November gestellt und noch nicht überprüft) hat viel Empörung und Wut bei ihren Freunden, Nachbarn und Schulkameraden ausgelöst. Mit vielen Fragen im Kopf: wie konnte das Land, ein paar Tagen vor Weihnachten, im tiefen Winter, eine Roma Familie mit 6 integrierten Kindern in den Kosovo abschieben? Wie konnte es nur passieren?
Für mehr Informationen über die Familie und die Anträge, die von politischen Gruppen und Parteien gestellt wurden, siehe unter Webseite des Flüchtlingsrat Niedersachsen. Ausserdem gibt es zum Thema Presseartikeln, Cuxhavener Nachrichten und  der Nordelbischen Zeitung.
Seit Dezember versucht ein Unterstützerkreis und den Anwalt die Entscheidung der Abschiebung zu widersprechen, damit die Familie Meta zurück nach Hause, nach Otterndorf kann. Freunde und Nachbarn haben regelmäßige Kontakte mit der Familie und berichten über eine sehr schwierige wirtschaftliche und soziale Lage. Darüber hinaus, wurden sie schon von Albanern in dem Dorf beschimpft und stehen unter Verdacht: warum waren sich geflohen, warum waren sie die ganze Zeit in Deutschland? Die Kinder wagen sich nicht mehr aus dem Haus zu laufen.
Am 20ten Januar fand in Otterndorf eine Veranstaltung statt, wo einige von uns hingegangen sind, um über die Dokumentationsreise, die wir in Serbien und Mazedonien im Sommer 2011 gemacht haben, zu berichten. Es war die Gelegenheit sich mit verschiedenen Aktivisten, Gruppen und Bürgern auszutauschen um gemeinsam gegen Abschiebungen zu kämpfen. Die Frage im Hintergrund war natürlich: wie kann Familie Meta zurück kommen?

Wie kann man eine abgeschobene Familie unterstützen und ihre Situation bekannt machen? Wie kann man Öffentlichkeitsarbeit schaffen um Druck auf die politische Ebene zu üben und die Bevölkerung zu informieren?
Eine Unterstützer_innen Gruppen von der Familie META hat sich gebildet und versucht Dokumentation zu sammeln, die Familie im Kosovo zu unterstützen, ebenfalls die Arbeit des Anwaltes. Unterschriftenlisten werden gesammelt um das Bundesland anzusprechen. Wenn Sie die Gruppe unterstützen möchten, könnt ihr euch an den Flüchtlingsrat Niedersachsen [nds@nds-fluerat.org] wenden.
Wir wünschen die Unterstützer_innen Gruppe viel Erfolg und hoffen, dass Familie Meta bald wieder in Otterndorf zurückkommen wird.   

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