Mittwoch, 5. September 2012

"Freiwillige" Ausreise und Warten auf den Spieltiger



Station 1: Dritte Generation "freiwillige" Ausreise und Warten auf den Spieltiger

Aufgrund der Repression, die unsere Freund_innen in Serbien und Mazedonien erleben und bei einer Rückkehr nach Hamburg von der Ausläderbehörde zu erwarten haben, können wir die Namen von einigen nicht nennen.
Seine Eltern haben gearbeitet, waren integriert, wie es heute so schön heißt, vom Sozialamt unbhängig, er machte eine Ausbildung. Dann plötzlich nach 14 Jahren wurde ihnen die Duldung abgenommen und sie wurden schon 1998 gezwungen "freiwilig" auszureisen. Als er selber Familie hatte, beschloss er, der Romadiskriminierung in Serbien zu entkommen und seinen Kindern eine Kindheit, wie er sie in Hamburg erlebt hatte mit Zukunftschancen und weniger Diskrininierung zu ermöglichen. Dass ausgerechnet der selbe Ausländerbehördenmitarbeiter, der ihn als Jugendlichen nach 14 Jahren leben in Hamburg zur "freiwilligen" Ausreise gezwungen hatte, seine eigene Familie 2011 zur Ausreise zwang, zeigt in eine Kontinuität, für die Deustchland bekannt ist.


Der Zeitpunkt, den Druck zur "freiwilligen" Ausreise zu erhöhen, war bewusst gewählt: Die Mutter war mit dem dritten Kind im 8. Monat schwanger und der kleine Sohn wäre also in Hamburg geboren worden. Trotzdem wollte die Familie nicht auch noch mit einer hochschwangeren Frau abgeschoben werden.
Mehr über die Geschichte der Familie wird die nächsten Tage auf dem blog sein.
Was ist es für ein Tag? fragte Tomo die ersten Wochen nach der "freiwiligen" Ausreise öfters?
Die Eltern verstanden die Frage nicht und fragten zurück: warum?
Er wartete, dass es Freitag wird, damit der Spieltiger kommt...........
((Der Spieltiger ist ein mobiles Spielangebot und besucht u.a. das Hamburger Lager, indem Tomo mit seiner Familie lebte.)

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