Dienstag, 23. August 2011

Innenminister erzeugen erzwungenes Schulschwänzen durch "freiwillige" Abschiebung

21. August


Die letzte Station unserer Reise zu unseren Freunden bzw. deren Familien führt uns nach Mazedonien. Hier in Kumanovo wollen wir die Familie von Sebo kennenlernen. Er und seine Familie zählen auch zu den zehn, über die der Petitionsausschuss vor einer Woche negativ entschieden hat.
In Kumanovo suchen wir die Roma-Straße, so hat Sebo uns gesagt. Hinter dem Busbahnhof. Unsere Fragen nach der Roma-Straße und wo wir sie finden, werden von den Leuten auf der Straße zögerlich oder gar nicht beantwortet. Aufgrund Sebos guter Beschreibung aber finden wir es und zeigen die Bilder der Familie. Sofort steigt ein junger Mann zu uns in den Bus und zeigt uns in dem Gewirr der verwinkelten, kleinen Straßen mit halbfertigen Häusern und elenden Hütten, immer zwischendrin ein kleiner Marktstand, den Weg zu Sebos Familie. In einer kleinen halbverfallenen Hütte lebt sein Bruder mit seiner Familie, insgesamt 8 Leute.


Es gibt nur einen kleinen Raum und davor eine Nische. Neben der Hütte ist ein schmaler Gang. Dort sammelt die Familie alte Kleider und versucht sie, auf dem Markt oder als Lumpen zu verkaufen. Es gibt hier nichts, keine Möbel, keine Küchenutensilien. Gekocht wird in der kleinen Nische.

Plätze bieten uns die Freunde an – auf alten umgedrehten Eimern, Plastikkisten oder leeren Getränkekisten, das sind die Sitzmöbel. Es ist für uns bereits kaum vorstellbar, wie die 10 Leute in dieser kleinen winzigen Ecke Armut leben. Wie aber soll das gehen, wenn Sebo mit seiner Frau und seinen fünf Kinder noch dazu kommen sollte. Bevor Sebo und seine Familie nach Deutschland gekommen ist, haben sie alle zusammen mit 4 Erwachsenen und 9 Kindern in diesem Zimmer gelebt.... und wenn Deutschland ihn abschiebt, wird er hierher zurückkehren müssen.
Die fotos die wir mitgebracht haben ,der verwandte aus Deutschland werden stolz gezeigt
spricht perfekt deutsch , darf nicht in Kumanovo zur Schule.
Wir treffen die kleine Tochter eines Nachbarn, ca. 10 Jahre alt. Sie spricht uns auf deutsch an. Sie war mit ihrer Familie sechs Monate in Deutschland und ist dort zur Schule gegangen, wie sie uns freudig berichtet. Hier geht sie nicht mehr zur Schule. Kein Geld, keine Schule. So sagt sie. Ihr Bruder steht neben ihr und nickt voller Freude zustimmend, auf die Frage, ob er auch deutsch könne und in Deutschland zur Schule gegangen sei.

Diesen Kindern hat der deutsche Staat ihre Zukunft gestohlen. Wie sollen sie sich aus dem Elend befreien, wenn sie noch nicht einmal lesen und schreiben lernen dürfen?
In Deutschland müssen Eltern von Schulschwänzern Strafen bezahlen. Wir fordern, dass die deutschen Innenminister und Beamten der Ausländerbehörden, die Kinder zu erzwungenen Schulschwänzern machen, indem sie sie abschieben oder „freiwillig“ ausreisen lassen, hohe Strafen bezahlen müssen. Dann wäre sicher bald genug Geld da, dass diese Kinder wieder zur Schule gehen können......

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