Freitag, 19. August 2011
Erlebnisse auf der Anreise in Wien
Wir sitzen in einem von mehreren Restaurants in der Rabengasse im Zentrum von Wien zwischen Touris mit Stadtplänen, locals mit Hunden und orthodoxen Juden, die in der Nähe ein Treffen haben. Es schlendert eine junge Romafrau mit einer MacDonalds-Tüte in der Hand vorbei. Wir kucken uns in die Augen und dann kommt sie näher. Sie macht ein Zeichen, dass sie Hunger hat und lächelt dabei. Gerne nimmt sie etwas Geld an. Sie geht weiter ohne Leute anzusprechen, sondern wartet, ob man ihr etwas gibt. Kurz darauf spielt eine junger Romamann Akkordeon und sammelt seine Spenden in einer MacDonalds-Tüte. Etwas später kommt eine ältere Romafrau. Sie hat nur einen Arm und einen Jungen bei sich. Sie spricht uns direkt in Englisch an und sagt, dass sie total Hunger und Durst haben. Wir fragen, woher sie kommt und sie sagt: Athina. Also griechische Romas. Sie erzählt, dass ihre Mutter in Österreich Herzprobleme bekam und sie jetzt im Krankenhaus sei. Sie müssten derweil auf der Straße leben und hätten nichts zu essen und trinken. Der Junge trinkt sofort unser Wasser, als wir es ihm anbieten. Wir geben ihnen etwas Geld und sie bedanken sich. Wir tauschen Telefonnummern, um ihr eventuell eine Anlaufstelle sagen zu können, denn wir haben gelesen, dass es in Wien eine große Kunstausstellung in Zusammenarbeit mit Romaverbänden gab. Nachdem die Beiden gegangen sind, kommt auch die junge Frau wieder zu uns. Es stellt sich heraus, dass auch sie aus Griechenland ist. So können wir uns übernachten. Auch sie schläft auf der Straße. Wir erzählen ihr, dass wir versuchen wollen eine Anlaufstelle zu finden und sie dies dann von der anderen Frau erfahren kann.
Auf dem Campingplatz in der Wiener Donaustadt hatten wir ein ganz anderes Erlebnis. Etwa 8 große Caravans mit irischen Kennzeichen wollten nach uns auf den Platz. Sie wurden jedoch nicht hereingelassen. Warum, wird nicht wirklich klar. Vielleicht liegt es am Thema unserer Reise, aber uns drängt sich die Vermutung auf, bei der großen Gruppe aus Irland könnte es sich um traveller handeln – eine soziokulturelle aus Irland stammende Gruppe, die vor allem Großbrittanien bereist. Diese Vermutung wird dadurch erhärtet, dass die Campingplatzleute auch am nächsten Tag keine genauen Gründe für das Zutrittsverbot nennen.
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