Gemeinsam mit einem Freund und Übersetzer Mirko, der selbst lange in Deutschland lebte, machen wir uns auf zu einer der sehr armen und elenden Siedlungen der Roma in Beograd – Gazela.
Am Rande von Novi Belgrad, ein sozialistiches Meer aus Plattenbauten, im Block 18 a, erstreckt sich eine verwirrende Ansammlung von Hütten und Baracken, selbstgebaut aus Karton, Wellblech und anderen Altmaterialien. Grotesk wirkt dieses Elend im Anblick der großen Luxushotels oder der angrenzenden Autobahn E 75, dem berühmten Autoput, die Hauptverkehrsader zwischen Mitteleuropa und der Türkei. Unter der Autobahnbrücke gibt es einen Lumpenmarkt, der bereits vorbei ist, als wir ankommen. Übrig bleiben Müllberge und Staub. Wenig später erreichen wir Gazela. Die Hitze drückt. Mirko meint, dass die Bewohner sich aus Angst vor der Polizei nicht sehen lassen. Als wir in das Labyrinth eindringen, begegnen wir interessierten und scheuen Gesichtern.
Wir fragen nach abgeschobenen Roma aus Deutschland. Sie berichten uns von einer Familie, die wieder nach Deutschland aufgebrochen ist. Darauf zeigt uns ein Mann Papiere, die seine ausgelaufene Duldung in Belgien beschreiben. Aus Angst vor den Behörden, reiste er freiwillig zurück nach Belgrad. Eine alte Frau zeigt uns ihre verbundenen Finger und meint, dass sie sich keine Medikamente leisten könne. 11 Jahre leben sie schon hier!
Um uns herum und allgegenwärtig spielen fröhlich lachende Kinder im Staub. Die Fotokamera wird zur Attraktion und sie lassen sich in allen möglichen Posen fotografieren, aber nur mit dem Versprechen, dass wir ihnen die Fotos schicken werden. Sie gehen nicht zur Schule, da der serbische Staat sie auf Sonderschulen schickt. Für normale Schulen seien ihre Sprachkenntnisse zu schlecht und ihr Verhalten zu auffällig. Es fehlen Meldebescheinigungen oder Dokumente, die die Unterstützung für den Kauf von Schulbüchern erleichtern könnte. Außerdem werden sie als zusätzliche Arbeitskraft gebraucht.
Wir werden weiter geführt. Ein Holzhändler zeigt uns seine Hütte, die von Sägespänen übersät ist. 450 Menschen sollen hier leben! Später lesen wir sogar von 820 lauter offiziellen Zählung. Die Regierung versucht sie in Container in einem Wald zu stecken, um sie aus der Stadt zu halten. Wiederholt erzählt man uns von der mangelnden Arbeit und schlechten Lebensbedingungen. Beschämt müssen wir zugeben, dass wir ihre Situation nicht direkt verbessern können, sondern sie dokumentieren und publik machen werden. Trotzdem werden wir gastfreundschaftlich aufgenommen. Es werden Stühle für uns in den Schatten gestellt und ein Glas Wasser wird reihum gereicht. Die Menschen sind glücklich über die angekündigten Fotos. Doch wir treffen auch eine Frau, die nicht fotografiert werden will. Sie regt sich auf, dass sie unter Tito eine Wohnung hatte. Ihm zu Ehren hat sie ihre 20 Kinder, von denen 12 überlebten, nach Titos Leuten benannt. Auch beklagt man sich über Organisationen, die Kinder waschen und ihnen neue Kleidung geben. Allerdings schließen sie die Roma von Gazela von Bildungsprogrammen aus. Überhaupt sagen sie, dass viele darüber reden ihnen zu helfen, etwas zu verändern, aber letztendlich nie etwas passiert. Wir verlassen den Ort. Es bleibt Argwohn und Zweifel, ob es diesen Menschen je besser gehen wird.
Am Rande von Novi Belgrad, ein sozialistiches Meer aus Plattenbauten, im Block 18 a, erstreckt sich eine verwirrende Ansammlung von Hütten und Baracken, selbstgebaut aus Karton, Wellblech und anderen Altmaterialien. Grotesk wirkt dieses Elend im Anblick der großen Luxushotels oder der angrenzenden Autobahn E 75, dem berühmten Autoput, die Hauptverkehrsader zwischen Mitteleuropa und der Türkei. Unter der Autobahnbrücke gibt es einen Lumpenmarkt, der bereits vorbei ist, als wir ankommen. Übrig bleiben Müllberge und Staub. Wenig später erreichen wir Gazela. Die Hitze drückt. Mirko meint, dass die Bewohner sich aus Angst vor der Polizei nicht sehen lassen. Als wir in das Labyrinth eindringen, begegnen wir interessierten und scheuen Gesichtern.
Wir fragen nach abgeschobenen Roma aus Deutschland. Sie berichten uns von einer Familie, die wieder nach Deutschland aufgebrochen ist. Darauf zeigt uns ein Mann Papiere, die seine ausgelaufene Duldung in Belgien beschreiben. Aus Angst vor den Behörden, reiste er freiwillig zurück nach Belgrad. Eine alte Frau zeigt uns ihre verbundenen Finger und meint, dass sie sich keine Medikamente leisten könne. 11 Jahre leben sie schon hier!
Um uns herum und allgegenwärtig spielen fröhlich lachende Kinder im Staub. Die Fotokamera wird zur Attraktion und sie lassen sich in allen möglichen Posen fotografieren, aber nur mit dem Versprechen, dass wir ihnen die Fotos schicken werden. Sie gehen nicht zur Schule, da der serbische Staat sie auf Sonderschulen schickt. Für normale Schulen seien ihre Sprachkenntnisse zu schlecht und ihr Verhalten zu auffällig. Es fehlen Meldebescheinigungen oder Dokumente, die die Unterstützung für den Kauf von Schulbüchern erleichtern könnte. Außerdem werden sie als zusätzliche Arbeitskraft gebraucht.
Wir werden weiter geführt. Ein Holzhändler zeigt uns seine Hütte, die von Sägespänen übersät ist. 450 Menschen sollen hier leben! Später lesen wir sogar von 820 lauter offiziellen Zählung. Die Regierung versucht sie in Container in einem Wald zu stecken, um sie aus der Stadt zu halten. Wiederholt erzählt man uns von der mangelnden Arbeit und schlechten Lebensbedingungen. Beschämt müssen wir zugeben, dass wir ihre Situation nicht direkt verbessern können, sondern sie dokumentieren und publik machen werden. Trotzdem werden wir gastfreundschaftlich aufgenommen. Es werden Stühle für uns in den Schatten gestellt und ein Glas Wasser wird reihum gereicht. Die Menschen sind glücklich über die angekündigten Fotos. Doch wir treffen auch eine Frau, die nicht fotografiert werden will. Sie regt sich auf, dass sie unter Tito eine Wohnung hatte. Ihm zu Ehren hat sie ihre 20 Kinder, von denen 12 überlebten, nach Titos Leuten benannt. Auch beklagt man sich über Organisationen, die Kinder waschen und ihnen neue Kleidung geben. Allerdings schließen sie die Roma von Gazela von Bildungsprogrammen aus. Überhaupt sagen sie, dass viele darüber reden ihnen zu helfen, etwas zu verändern, aber letztendlich nie etwas passiert. Wir verlassen den Ort. Es bleibt Argwohn und Zweifel, ob es diesen Menschen je besser gehen wird.
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