Liebe
Leute,
im
Hinblick auf die kommende Sammelabschiebung am 11.
Dezember 2012 vom
Baden-Airpark bitten wir euch um eure (Unterstützung)
Unterschrift.
Wie uns mitgeteilt wurde, hat die grüne Fraktion in
Baden-Württemberg vom Innenminister die Aussetzung der
Abschiebung
verlangt. Spätestens am Montag soll darüber entschieden
werden. In
weiteren Bundesländer soll es ebenfalls Anträge geben.
Bitte teilt bis spätestens heute Abend 22.00 Uhr
eure
Unterstützung mit. Danach geht der Brief an die
Abgeordneten und an
die Presse.
Die
Unterstützung bitte an das freiburger.forum@aktionbleiberecht.de
senden.
Offener
Brief
-
an alle Landtagsabgeordneten von Baden-Württemberg
-
an alle Kreisverbände der GRÜNEN und der SPD
Sehr
geehrte Damen und Herren,
am
kommenden
Dienstag den 11. Dezember 2012, sollen in den
frühen
Morgenstunden etwa 100 Personen, darunter viele Roma,
durch eine
bundesweit organisierte Polizeiaktion zum Flughafen
Karlsruhe
Baden-Baden (Baden-Airpark) gebracht und unter
Polizeikontrolle mit
einem Sammelflug nach Serbien und Mazedonien abgeschoben
werden. Die
staatliche Aktion richtet sich gegen Menschen, die in
Serbien
und Mazedonien einer umfassenden Diskriminierung
ausgesetzt sind
(laut dem 3.
Bericht
der EU-Kommission zur Visa-Liberalisierung).
Etwa
60 Prozent der geschätzten 450.000 Roma in Serbien leben
in
unsicheren und unhygienischen Lebensverhältnissen:
-
30 Prozent haben keinen Zugang zu Trinkwasser;
-
70 Prozent keinen Zugang zur Kanalisation.
Roma-Kinder
sind - sofern sie eine Schule besuchen - in
Sonderschulen
deutlich überrepräsentiert, mit einem Anteil von mehr
als 30
Prozent. Die serbische Gleichstellungsbeauftragte Nevena
Petru¹iæ sagte
am 10. April 2012, dass Roma in Serbien immer wieder das
Ziel von
rassistischen
Übergriffen und Hassreden sind.
"In
unserem Land gibt es Schulen, die Rassentrennung
betreiben.
Roma-Kinder finden sich in separaten Schulgebäuden wieder.
In vielen
Städten gibt es widerwärtige Graffiti und Hakenkreuze an
den
Wänden," so der Balkan Courir.
Laut
der Europäischen Kommission
gegen
Rassismus und Intoleranz (ECRI) lebt die Mehrheit
der Roma
in Serbien von Gelegenheitsjobs wie beispielsweise dem
Sammeln von
Altmetall. Ein Zugang zu regulärer Arbeit ist kaum
möglich. In
Mazedonien sind mehr als 70 Prozent arbeitslos. Roma aus
dem Kosovo
haben in der mazedonischen Gesellschaft so gut wie keine
Chance.
Wie
Roma-Organisationen selbst berichten, sind Roma häufig
Opfer von
Polizeimisshandlungen sowie Belästigungen, Gewalt und
erniedrigender
Behandlung durch andere Gesellschaftsgruppen. Berichte
über
körperliche Misshandlungen von Roma in Polizeigewahrsam
sind
alarmierend häufig. Serbien wurde vom ungarischen Helsinki
Komitee
wie auch im August vom UNHCR als "nicht sicherer
Drittstaat"
eingestuft.
Der
illegitime Druck der EU auf Serbien und Mazedonien
führte zu
Ausreisekontrollen im Wege des "ethnic
profilings". Zerstörung der Pässe, Anhörungen an
der Grenze,
Ausreiseverbote, Stempel in die Pässe, wonach die Roma
als "falsche
Asylbewerber" gekennzeichnet werden, sind Alltag. In
Mazedonien
gilt die Unterstützung von "falschen Asylbewerbern"
mittlerweile
als Straftat, in Serbien liegt ein entsprechender
Gesetzentwurf dem
Parlament vor. Roma werden durch den Druck der EU in den
serbischen
und mazedonischen Medien als "Asylbetrüger" pauschal
herabgewürdigt und dadurch zusätzlich stigmatisiert.
Nach
verschiedenen Berichten sollen Asylsuchende aus
Mazedonien, die nach
Mazedonien abgeschoben wurden, von der Sozialhilfe
und dem freien Zugang zur staatlichen
Gesundheitsversorgung
ausgeschlossen werden.
Die
Vorschläge von Bundesinnenminister Friedrich, Serbien und
Mazedonien
als sichere Herkunftsländer einstufen zu lassen, die
Sozialleistungen auf ein Minimum abzusenken, die
Asylanträge der
Betroffenen als "Missbrauch" zu bezeichnen und sie in
einem
Schnellverfahren zu behandeln sowie die Visa-freiheit für
Serbien
und Mazedonien auszusetzen, sind unerträglich.
Wir
fordern die volle Anwendung der Qualifikationsrichtlinie
und der
Kriterien zur Diskriminierung, so wie sie vom
UN-Flüchtlingswerks
2011 formuliert wurden. Danach stellt eine rassistische
Diskriminierung eine der deutlichsten
Menschenrechtsverletzung dar
und muss folglich bei der Festlegung des Flüchtlingsstatus
berücksichtigt werden.
Wir
fordern:
-
Schluß mit der Hetze gegen Minderheiten!
-
den sofortigen STOPP der ABSCHIEBUNGEN!
Regionales
Bündnis gegen Abschiebungen Baden-Württemberg
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