Mittwoch, 23. November 2011

SPD Hamburg "Wir müssen Zuwanderung als Normalität begreifen" und schiebt weiterhin ab

Am Anfang dieser Woche sagte M. Neumann Innensenator Hamburgs: "Wir müssen Flagge zeigen gegen Rechtextremismus". Im Senat trafen sich Vertreter mit mehreren Migrantenverbänden und Religionsgemeinschaften im Rathaus. In diesem Rahmen wurde eine Einbürgerungskampagne vom Sozialsenator Detlef gekündigt sowie die verstärkte Einstelung von Migranten im öffentlichen Dienst. Dabei sagte er "wir müssen Zuwanderung als Normalität begreifen" (Taz.22.11.11)

Im Senat und vor den Medien stellen sich die Vertreter des Senats und des Innenministerium als Befürworter einer inklusive Integrationspolitik aber in dem Schatten, in den Sammelunterkünfte sieht es anders aus. Jede Woche werden weitere Familien aufgefordert "freiwillig" auszureisen. Wenn sie den Druck der Ausländerbehörde aushalten, werden sie von Gefangenentransporter und Polizeibeamten abgeholt und in Ländern abgeschoben, wo sie keine Zukunft haben.

Viele der Roma-Familien, die wir hier in Hamburg kennengelernt haben haben sich in der deutschen Gesellschaft integriert, indem sie sich viele Freunde gemacht haben, die Kinder jeden Tag zur Schule gehen, sich als Dolmetscher engagiert haben, sich in soziale und politische Veranstaltungen beteiligt haben.
Viele der Roma-Kindern und Jugendlichen die im Moment abgeschoben werden oder von Abschiebung bedroht sind, sind hier geboren oder haben einen Teil ihrer Kindheit/Jugend hier in Hamburg verbracht. Sie haben sich bemüht in kurzer Zeit Deutsch zu lernen, sie gehören hierhin und wollen nicht weg. Andere reden sogar kein Wort serbo-kroatisch sowie Marija und Salijana, die einen Brief an dem Petitionsausschuss geschrieben haben.



Am 3ten November wurde Talibo nach Serbien abgeschoben. Die Familie wohnt bei Verwandten, da ihr Haus zerstört wurde und sie dort nicht leben können. Sie haben mit einer Frau vor Ort gesprochen, die gemeint hat, dass Talibo erst in September zur Schule gehen können würde. Die kleine Stimme von Talibo sagte am Telefon über die vielen Kilometer, dass er seine Bücher mitgenommen hat und jetzt allein bei seiner Tante die Hausaufgaben für die Schule in Hamburg macht.
Talibor ist 7 Jahre alt, hat in wenige Monate super Deutsch gelernt und hatte Lust hier seine Kindheit weiterzuführen. Zur Schule zu gehen.

Aber Hamburg schiebt ab anstatt diese Kinder, Jugendliche und Familien eine einzige Chance auf ein besseres Leben und Integration hier zu geben. Ab wann wird es eine menschliche Migrations und Flüchtlingspolitik in Fakten und nicht nur in Worten geben?

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