Mittwoch, 5. August 2015

Protest am Flughafen

Heute versammelten wir uns mit 50 Leuten zum Protest am Flughafen Hamburg.

Vielen Roma droht im Moment die Abschiebung in eines der sogenannten sicheren Herkunftsländer auf dem Balkan. Mit Sammelabschiebungen, wie zum Beispiel vom Flughafen Karlsruhe Baden-Baden, bei denen die Leute aus dem ganzen Bundesgebiet zu einem Ort gebracht und von dort abgeschoben werden, hat der deutsche Staat ein effektives Mittel gefunden und versucht uns loszuwerden. Auch vom Flughafen Hamburg finden Abschiebungen statt.


In Redebeiträgen wurde die Bedrohung für Roma auf dem Balkan dargestellt.
Wir leiden unter Vorurteilen, systematischer Diskriminierung, Marginalisierung und Ausgrenzung. Viele unterliegen einem permanenten Vertreibungsdruck. Polizeiliche Räumungen von Roma-Siedlungen sind alltäglich. Die Mehrheit der Roma hat keine festen Unterkünfte, keine richtigen Wohnungen. Sie organisieren ihr Überleben in irregulären Siedlungen, Slums, oft ohne Wasser-, Abwasser- und Stromanschluss. Die Lebenserwartung ist gegenüber dem gesellschaftlichen Durchschnitt entsprechend niedrig, die Kindersterblichkeit um ein vielfaches höher.


Währenddessen wird in Deutschland in Bayern beschlossen zwei neue Abschiebelager nur für Balkanflüchtlinge einzurichten. Ein Großteil von ihnen sind Roma. In Bayern sollen diese Lager in völliger Isolation in Grenznähe gebaut werden. Die Asylanhörung soll dort innerhalb von drei Tagen stattfinden. Mit einer Außenstelle der Verwaltungsgerichte direkt vor Ort soll die Ablehnung von Klagen gegen Ablehnungsbescheide nach den Asylverfahren noch effizienter von statten gehen.
Diese Lager und die Schnellverfahren sind die Fortsetzung der Diskriminierung von Roma mit bewusster Ignoranz und der eiskalten Gründlichkeit der deutschen Bürokratie.


Gerade nach der Gedenkveranstalung für die im Nationalsozialismus ermordeten Roma am Sonntag in Neuengamme sind wir erschüttert, wie Deutschland sich aus der Verantwortung zieht und so tut, als seien wir ein Problem, dem es sich entledigen könne.


      Mi zahtevamo
  • da se zaustavi Abschiebung za sve rome
  • obstanak svim romima
  • pravi prevodilac koji prica romski
  • da mozemo da radimo i akosmo na Duldung
  • mogucnost u privremenim staconima da brze napuste
  • nase atesti nesmeju da se ignorisu

    Wir fordern:

    • Den Abschiebestopp für alle Roma
    • Ein Bleiberecht für alle Roma
    • Dolmetscher, die Romanes sprechen
    • Uneingeschränkte Arbeitserlaubnis für Geduldete
    • Die Möglichkeit die Erstaufnahmeeinrichtungen schneller zu verlassen
    • Die Atteste der (Fach-)Ärzt_innen dürfen nicht ignoriert werden

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