Auf der Insel Lesvos, wie überall in Griechenland, sind immer im Sommer
kleine Roma Kinder unterwegs.
Meistens verkaufen sie Kleinigkeiten, Taschentücher oder kleine Blumen
oder spielen Musik.
Diesmal sind unter anderem 4 kleine Mädchen 6-9 Jahre jede mit ein
kleines Akkordeon, die treiben sich Rum, spielen und sammeln Geld.
Eine davon, die jüngste, Paraskevoula (6 Jahre)ist gleich unsere Freundin
geworden.
Gestern trafen wir Paraskevoula, als wir im Café sitzen und sie bei 40 Grad,
Akkordeon spielt. Wir laden sie ein zu ein Getränk,
sie setzt sich hin mit ihren Akkordeon und ihre großen Zahn vorne.
Ich frage: willst du eine Cola?
Sie sagt: neee Cola ist schlecht für kleine Kinder.
Ich sage : Saft?
neee Milch! sagt sie und bestellt eine Tasse warme Milch.
Dann sitzt sie mit uns und geniest ihre Getränk.
In unsere Unterhaltung erwähne ich das wir in Deutschland
Freunde die auch Roma sind haben und das die Kinder früher
mit den Eltern immer arbeiten gegangen sind im Feld.
Paraskevoula guckt mich vollkommen empört, fast sich das t-Shirt
und schüttelt es, ein Zeichen von: das das böse weg geht!
und kommentiert streng:
Kinderarbeit ist verboten!
Was machst du denn? ist es nicht Arbeit? Frage ich sie.
NEIN! sagt sie empört: ICH BETTLE!
Für Paraskevoula ist betteln eine ehrenhafte Tätigkeit
die sie ausüben darf als Kind .
Abends, selbe Kneipe wieder die Kinder und wir, irgendwann
wollen sie weiter gehen, arbeiten eben, gehen gleich zum Tisch daneben,
spielen Akkordeon und ich guck ob das Touri paar Geld geben wird,
und höre die Frau empört auf deutsch sagen:
Kinderarbeit!
und gibt kein Geld.Schaut weg als ob sie das böse unsichtbar machen will.
Ich, wie von der Kanone geschossen:
Das ist keine Kinderarbeit!
Was sonst? sagt die empörte-wahrscheinlich-Lehrerin?
Es ist betteln! sage ich, in genau den selben Ton
wie morgens Paraskevoula uns aufgeklärt hatte.
Die Frau will was sagen: betteln ist doch auch Kinderarbeit...
aber ich drehte mich weg.
Paraskevoula verfolgte das ganze Gespräch und wollte dann sofort
genau wissen was wir geredet hatten.
Sie schien dann zufrieden mit unsere Freundschaft.
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